Libellenverhalten
In diesem Bereich sammle ich Bildserien, die jeweils ein typisches Verhalten von verschiedenen Libellen als Diashow zeigen. Vom Schlupf über die Paarung bis hin zur Eiablage sollen hier nach und nach die Lebensabschnitte von Libellen durch das beobachtete Verhalten dokumentiert werden. Es gibt dabei Unterschiede zwischen verschiedenen Libellenarten.
1. Der Schlupf einer Großlibelle (16-Bilder-Diashow)
2. Prachtlibellenpaarung: Balzflug (m) und Abwehrverhalten (w) (4-Bilder-Diashow)
3. Kleinlibellenpaarung: Bildung eines Paarungsrades (10-Bilder-Diashow)
4. Landung einer Grünen Flussjungfer auf dem Ansitz (3-Bilder-Diashow)
5. Kampf von zwei Grünen Flussjungfern um einen begehrten Ansitz (5-Bilder-Diashow)
6. Weiblicher Blaupfeil beim Fressen eines Federlibellen-Tandems (3-Bilder-Diashow)
7. Eiablage einer Heidelibelle (6-Bilder-Diashow)
8. Großlibelle bei der Morgenpflege (video - 2:56 min)
9. Westliche Keiljungfer beim Aufwärmen der Flugmuskulatur (video - 1:24 min)
10. Imaginalhäutung (Schlupf) einer Kleinlibelle (video - 2:26 min)
11. Vorbereitungen zum Jungfernflug (Falkenlibelle) (video - 0:19 min)
12. Schlupfbeginn (Platzen der Larvenhaut) bei einer Gemeinen Keiljungfer (video aus Einzelbildern - 4:07 min)
13. Weitere Libellen-Kurzvideos (insgesamt 12 videos)
1. Der Schlupf einer Großlibelle (= Imaginalhäutung)
Exemplarisch für das Schlupfverhalten von Libellen sehen Sie hier den Schlupf einer Großlibelle (Falkenlibelle - Cordulia aenea). Der gezeigte Schlupf (Dauer: Ca. 3 Stunden) ist der eines Weibchens, die letzten beiden Bilder der Serie zeigen jeweils Männchen der selben Art.
Zuvor leben die Larven im Wasser, wo sie sich als gefräßige Räuber von allen möglichen Tieren und deren Larven ernähren. Das Beutespektrum reicht von Insektenlarven über Kaulquappen bis hin zu kleinen Fischen.
Wie bei anderen Insektenlarven wächst bei Libellenlarven der Chitinpanzer (das "Skelett") nicht mit. Deswegen muss sich die Libellenlarve immer wieder häuten, um wachsen zu können. Dies passiert unter Wasser je nach Libellenart unterschiedlich häufig, bis zur letzten Häutung (Schlupf = Imaginalhäutung), welche in der Regel über der Wasseroberfläche stattfindet, und bei der die Larve sich zum Imago verwandelt. Dies geschieht ohne eine Verpuppungsphase (anders als z. B. bei der Metamorphose von Schmetterlingen). Die Hauptaufgabe des dabei entstandenen Flugräubers in seiner letzten kurzen Lebensphase ist die Fortpflanzung seiner Gene und damit die Arterhaltung.
2. Prachtlibellenpaarung: Balzflug (m) und Abwehrverhalten (w)
Prachtlibellen (2 einheimische Arten) haben unter den Kleinlibellen ein besonderes Verhalten im Vorfeld der Paarung. Die sich territorial verhaltenden Männchen (hier Blauflügel-Prachtlibellen - Calopteryx virgo) sitzen entlang des Fließgewässers (meist Bäche oder kleine Flüsse). Dort warten sie an möglichst erfolgversprechenden Ansitzen auf die Ankunft von paarungsbereiten Weibchen der gleichen Art und verteidigen diese Ansitze gegen rivalisierende Männchen.
Kommt ein Weibchen in das Ufer-Revier eines Männchens, beginnt dieses mit einer Art Balzflug, welcher mit hoher Flügelfrequenz schwebend vor dem Weibchen ausgetragen
wird. Will das Weibchen den Balzenden nicht erhören, so zeigt es ein Abwehrverhalten, welches sich zunächst durch Spreizen der Flügel und bei wiederholtem Balzversuch des Männchens durch
Auffliegen zeigt.
3. Kleinlibellenpaarung: Bildung eines Paarungsrades
Nach erfolgreichem "Balzflug" ergreift ein Männchen (anfliegendes dunkelblaues Exemplar) der Blauflügel-Prachtlibelle mit seiner "Hinterleibszange" das Weibchen an dessen Vorderbrust (Prothorax) zur Bildung des Paarungsrades.
4. Landung einer Grünen Flussjungfer auf dem
Ansitz
Man kann hier die finale Landephase einer Großlibelle auf ihrem Ansitz in 3 Phasen sehen:
In Phase 1 (Flughaltung) sind die Beine noch angelegt, dann werden die Hinterbeine nach
unten ausgeklappt und schließlich, jedoch erst in den letzten Bruchteilen einer Sekunde, alle
Beine zur Landung dem Ansitz entgegengestreckt.
5. Kampf von zwei Grünen Flussjungfern um einen begehrten
Ansitz
Außer bei Dauerflliegern (Mehrzahl der Falkenlibellen- und Edellibellenarten) findet man
die Männchen der meisten Libellenarten an den Gewässern, wo sie Plätze mit Übersicht besetzen. um dort den paarungsbereiten Weibchen aufzulauern. Kommt ein Weibchen
ans Gewässer, wollen sie es schnell sehen und gesehen werden und vor den konkurrieren-
den anderen Männchen am Zug sein.
Um die besten Plätze gibt es oft Territorialstreit, welcher in Form von knisternden Flug-
duellen und halsbrecherischen Attacken ausgetragen wird. Diese münden oft in wilde Verfolgungsjagden bis in die Baumwipfel des Uferbewuchses.
Grüne Flussjungfern sitzen gerne auf Felsen im Flussbett, um einen weiten Blick über die
Wasseroberfläche zu gewinnen. Hier ein paar Aufnahmen eines solchen Territorialverhaltens.
6. Weiblicher Großer Blaupfeil beim Fressen eines
Federlibellen-Tandems
Ein Federlibellen-Tandem wurde von einer weiblichen Großlibelle (Großer Blaupfeil)
erwischt, woraufhin diese Kopf und Brust des Männchens verspeiste. Spannend war,
ob sie nach dem Verzehr des Hinterleibs des Männchens auch am Weibchen weiter-
fressen würde, aber schon nach der Brust des Männchens war ihr das Ganze wohl
zu unhandlich und beim Ausspeien/Abknipsen/Abstoßen der ungenießbaren Flügel
des Männchens fiel das Weibchen mitsamt dem angedockten Hinterleib des toten
Männchens zu Boden.
Das Federlibellen-Weibchen versuchte das makabre und inzwischen lästige Über-
bleibsel abzuschütteln, aber ohne Erfolg. So muss sie nun mit diesem Handicap
leben. Die Blaupfeildame hat hier das Wort "Liebestöter" wohl allzu wörtlich genom-
men - BEIDE Federlibellen werden wohl nie mehr Liebe machen können:
Das Männchen, weil es nicht mehr am Leben ist und das Weibchen, weil kein
Männchen mehr an ihrer Vorderbrust zum Paarungsrad andocken kann.
7. Eiablage einer Heidelibelle auf dem Moospolster im
Uferbereich eines Teichs
Ein Weibchen der Gemeinen Heidelibelle legt die Eier im feuchten Moospolster am Ufer eines Teichs ab. Dies geschieht im Flug. Dabei
fliegt die Libelle auf der Stelle und wippt von Zeit zu Zeit mit dem Hinterleib fast senkrecht nach unten. Am Hinterleibsende werden die Eier durch den Eileiter nach außen gedrückt, passieren am
Ausgang des Eileiters die bei der Kopulation vom Männchen gefüllte Samentasche und werden dabei befruchtet, woraufhin sie durch die Legescheide nach außen treten. Der Hinterleib streift bei der
Wippbewegung am Moospolster vorbei und die Eier bleiben dort haften. Der Nachwuchs kann entweder dort als Ei überwintern oder die Prolarve schlüpft noch im Jahr der Eiablage, bewegt sich ins
Wasser, häutet sich zur Larve, welche dann wiederum überwintert.
8. Großlibelle bei der Morgenpflege
Einige kurze Sequenzen mit einem Männchen der Westlichen Keiljungfer. Sie bewegt die Kiefer und putzt die Augen sowie den Kopf. >>VIDEO bei Vimeo (video - 2:56 min)
9. Westliche Keiljungfer beim Aufwärmen der Flugmuskulatur
Das Video zeigt eine weibliche Westliche Keiljungfer bei den Startvorbereitungen. Durch Vibrieren der Flügel wärmt sie ihre Flugmuskulatur auf, um den ersten Flug
nach der Nachtruhe starten zu können. >>VIDEO bei Vimeo (video - 1:24 min)
10. Schlupf einer Kleinlibelle
Die Larve einer weiblichen Frühen Adonislibelle macht sich an einem Binsenhalm fest, und das Imago schlüpft aus der Larvenhaut. Der Vorgang wird in 2- bis 4-facher
Geschwindigkeit gezeigt. >>VIDEO bei Vimeo (video -
2:26 min)
11. Vorbereitungen zum Jungfernflug
Das frisch geschlüpfte Imago einer männlichen Falkenlibelle trocknet die Flügel, klettert an die Spitze des Schlupf-Ansitzes, wärmt die Flugmuskulatur durch
Vibrieren auf und fliegt ab. >>VIDEO bei Vimeo (video - 4:07 min)
12. Schlupfbeginn bei einer Gemeinen Keiljungfer
Eine Larve der Gemeinen Keiljungfer ist aus dem Fluss an Land auf eine Brennnesselpflanze der Uferböschung geklettert. Die Larvenhaut platzt am Rücken zwischen Augen
und Flügeltaschen auf, und die Imago beginnt mit dem Ausstieg aus seiner alten Haut. (video - 0:19 min)